Plastische Lidrekonstruktion

Ebenso wie ästhetische Lidkorrekturen, werden rekonstruktive Eingriffe nach ästhetischen sowie funktionalen Maßstäben beurteilt. Das Ziel ist es durch eine plastische Lidrekonstruktion, die Funktion des Augenlides widerherzustellen und ein annehmbares ästhetisches Ergebnis zu erreichen.

Dr Sebastian Haack Ohrmuschelkorrektur Stuttgart

Plastische Lidrekonstruktion

Ebenso wie ästhetische Lidkorrekturen, werden rekonstruktive Eingriffe nach ästhetischen sowie funktionalen Maßstäben beurteilt. Das Ziel ist es, die Funktion des Augenlides widerherzustellen und ein annehmbares ästhetisches Ergebnis zu erreichen.

Ohrkorrektur & Ohrmuschelrekonstruktion

Deformierte äußere Ohren durch angeborene Fehlbildungen, Unfall oder Krankheit stellen für die Betroffenen zumeist eine starke psychische Belastung dar. Eine Ohranlegeplastik oder Ohrmuschelrekonstruktion bietet die Möglichkeit dem Ohr eine normale Form zu geben.

Der Defekt des Lides kann angeboren, durch Tumorerkrankung oder durch einen Unfall hervorgerufen sein. Bei einer Tumoroperation kann es zum Verlust von Lidhaut kommen, der durch ein Transplantat aus dem Oberlid oder einer augennahen Region ausgeglichen wird. Durch eine plastische Lidrekonstruktion kann das äußere Erscheinungsbild und die Funktion des Augenlides wiederhergestellt werden.

Indikationen

  • Ektropium (Fehlstellung nach außen)
  • Entropium (Fehlstellung nach innen)
  • Oberlidptosis („Hängelid“)
  • Gesichtsnervenlähmung (Facialislähmung)
  • Lidhautdefekte nach Tumoroperationen oder Verletzungen
  • Allschichtige Liddefekte nach Tumoroperationen oder Verletzungen

Operatives Vorgehen

Ursachen und Therapien

Ein Ektropium entsteht meist am Unterlid. Die Lidkante liegt dem Auge nicht mehr an und steht zu tief. Die Bindehaut ist nicht mehr geschützt und ist schnell gereizt und entzündet.

Ursachen: Altersbedingte Erschlaffung des Stützapparates am Unterlid, narbiger Zug an der Unterlidkante nach einer Verletzung oder Operation, Verlust von Lidhaut durch Tumorentfernung.

Therapie: Stabilisierung der Unterlidkante durch Verbesserung der seitlichen Aufhängung, Verkürzung der Lidkante. Korrektur von Narben. Ersatz fehlender Haut durch ein Hauttransplantat, z.B. aus Haut vom Oberlid oder durch eine Hautlappenplastik aus der Wange.

Bei einem Entropium ist die Lidkante durch Narbenbildung und Schrumpfung (narbiges Entropium) oder durch Erschlaffung des Aufhängeapparates und Fehlfunktion der Schließmuskeln nach innen gerollt (altersbedingtes Entropium). Dies führt zu mechanischer Reizung der Bindehaut – oder noch schlimmer – der Hornhaut, wegen eingebogener Wimpern. Dies kann eine dauerhafte Sehbehinderung zur Folge haben.

Therapie: Ein narbiger Verlust von Bindehaut muss durch ein Schleimhauttransplantat ersetzt werden. Eine durch Erschlaffung nach innen gerollte Lidkante muss wieder nach außen gerollt werden. Dies wird erreicht durch eine diffizile Operation, bei der der ausgeleierte innere dynamische Aufhängeapparat wieder an die Lidkante fixiert wird. Gleichzeitig muss oftmals die Kante selbst gestrafft oder gekürzt werden. Ein Haut- und Muskelüberschuss ist eventuell zu entfernen.

Eine behandlungsbedürftige Oberlidptosis ist dadurch charakterisiert, dass die Lidkante die Pupille teilweise verdeckt und das Sehen behindert. Sie kann angeboren sein oder im Lauf des Lebens erworben werden, einseitig oder beidseitig auftreten. Eine augenärztliche und neurologische Abklärung der Ursache ist erforderlich.

Ursache kann ein Ausriss der dünnen Sehnenfasern des Lidhebermuskels (Levator) vom Liddeckel (Tarsus) sein. Eine Fehlsteuerung der Lidheberfunktion muss dagegen abgegrenzt werden. Ein Tumor im Verlauf der Nervenbahnen, eine Verletzung „sympathischer“ Nerven durch eine Schilddrüsenoperation und andere akute Ereignisse oder chronische Prozesse außerhalb des Augenlides können weitere Ursachen darstellen.

Therapie: Bei der erworbenen Ptosis mit Ursache am Lidhebermuskel selbst wird dieser gekürzt und wieder an die Lidkante fixiert. Bei einseitiger Ptosis ist das Ergebnis nicht immer symmetrisch. Die Schwierigkeit liegt in der Einschätzung des Ausmaßes der Korrektur während der Operation. Das Einspritzen der örtlichen Betäubung und der operative Zugang zum Levatormuskel greifen selbst in die zu korrigierende Lidheberfunktion ein. Die erforderliche Korrektur kann deshalb bei der Operation nicht mit letzter Sicherheit „maßgeschneidert“ werden. Am Folgetag muss das Ergebnis kontrolliert und gegebenenfalls nachgebessert werden.

Diese führt am Oberlid zu Schließunfähigkeit. Das Auge steht weit offen, weil der Lidhebermuskel jetzt ein funktionelles Übergewicht hat.

Therapie: Operative Schwächung des Lidhebermuskels. Implantation eines Lidgewichts für den passiven Lidschluss nach Probegewicht.
Der fast immer gleichzeitig bestehende Unterlidtiefstand muss ebenfalls korrigiert werden, da nur so die Lidkanten in die funktionell und ästhetisch korrekte Stellung kommen. Voraussetzung ist die Anhebung einer asymmetrisch abgesunkenen gelähmten Wange durch eine Zügelungsoperation, da eine Unterlidanhebung gegen die pathologischen Zugkräfte einer gelähmten Wange auf Dauer erfolglos ist.
Die beiden spezialisierten Abteilungen für Plastische Chirurgie und Plastische Gesichtschirurgie am Marienhospital arbeiten in der Behandlung der Facialislähmung zusammen, wenn eine mikrochirurgische Rekonstruktion mit Übertragung von Nerven und Muskelanteilen erforderlich wird.

Bösartige Hauttumore an den Augenlidern sind wie an der Nase und der übrigen Gesichtshaut in der Mehrzahl Basaliome, seltener Plattenepithelkarzinome und noch seltener Melanome.

Ziel der rekonstruktiven Operation ist die Wiederherstellung eines dünnen unauffälligen Augenlides, welches das Auge normal bedeckt und schützt. Freie Hauttransplantate müssen aus einer Region mit ausreichend dünner Haut und ähnlicher Farbe ausgewählt werden (z.B. Haut vom Oberlid oder von der Hinterohrfläche). Hautlappenplastiken (Hautverlagerung mit erhaltener Durchblutung) sind zum Beispiel vom Oberlid oder aus der Jochbeinregion auf das Unterlid möglich.

Diese Liddefekte erfordern einen Ersatz der Innenschicht und der äußeren Haut. Hierfür stehen verschiedene Techniken zur Auswahl. Bindehaut ist nur aus demselben oder einem gegenüberliegenden Augenlid zu gewinnen und steht dabei nicht unbegrenzt zur Verfügung. Bei Verlagerung aus dem gegenüberliegenden Augenlid muss das Auge für einige Wochen geschlossen werden. Der äußere Lidhautdefekt wird dann durch ein freies Hauttransplantat gedeckt.

Alternativ kann Bindehaut durch ein freies Schleimhauttransplantat aus der Nasenscheidewand oder von der Innenwange ersetzt werden. Der äußere Hautverlust ist dann durch eine Hautlappenplastik zu ersetzen, die durchblutetes Gewebe in den Defekt bringt und die Einheilung des Schleimhauttransplantates ermöglicht.

Eine stationäre Behandlung ist erforderlich und die Rekonstruktion ist manchmal nur in zwei Operationen im Abstand von zwei bis drei Wochen möglich.

Die Ergebnisse sind am unauffälligsten, wenn die ganze ästhetische Untereinheit eines Lides in die Rekonstruktion einbezogen und nicht durch Narben und Gewebekissen unterteilt wird.