Ohrchirurgie | Ohrmuschelchirurgie
Deformierte äußere Ohren durch angeborene Fehlbildungen, Unfall oder Krankheit stellen für die Betroffenen zumeist eine starke psychische Belastung dar. Eine Ohranlegeplastik oder Ohrmuschelrekonstruktion bietet die Möglichkeit dem Ohr eine normale Form zu geben.
Ohrkorrektur & Ohrmuschelrekonstruktion
Deformierte äußere Ohren durch angeborene Fehlbildungen, Unfall oder Krankheit stellen für die Betroffenen zumeist eine starke psychische Belastung dar. Eine Ohranlegeplastik oder Ohrmuschelrekonstruktion bietet die Möglichkeit dem Ohr eine normale Form zu geben.
Formabweichungen
- Die Faltenbildung der Ohrmuschel im oberen Drittel ist zu gering oder gar nicht ausgeprägt, so dass sie absteht.
- Die Ohrmuschel ist im mittleren Drittel zu stark ausgeprägt.
- Das Ohrläppchen im unteren Drittel steht zu stark ab oder ist zu groß.
- Der Abstand der Ohrmuschel vom Kopf ist einseitig, oder auch beidseitig zu groß.
- Der Ansatz der Ohrmuschel am Kopf ist verdreht, so dass die Achse des Ohres nach hinten im oberen Anteil zurückweicht.
- Ein Ohr ist verkleinert oder gar nicht angelegt.
Ohrenanlegen (Otoplastik)
Ohrenanlegen (Otoplastik)
Abstehende Ohren (Segelohren) sind die am häufigsten vorkommende Fehlbildung. Bei den betroffenen Patienten ist die Hauptfurche der Ohrmuschel, die Anthelix, entweder zu schwach ausgeprägt oder fehlt vollständig. Das Anlegen der Ohren kann bereits ab dem 4. Lebensjahr durchgeführt werden.
Da abstehende Ohren in unserer Gesellschaft oftmals als optischer Makel gelten, lassen viele Eltern ihre Kinder bereits vor der Einschulung operieren. Eine Ohrkorrektur ist jedoch auch im Erwachsenenalter noch möglich.
Die Operationsverfahren sind bei Kindern und Erwachsenen identisch. Um psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden, übernehmen die Krankenkassen bis zum 14. Lebensjahr die Behandlungskosten.
Operative Behandlung
Die für das Anlegen der Ohren einzusetzenden Operationstechnik heißt Anthelixplastik. Dabei wird der Ohrknorpel freigelegt, bearbeitet und neu geformt. Nach der Neuformung des Knorpels wird das Ohr durch eine Fixiernaht in der neuen Postition am Knochen fixiert. Der Schnitt für den Zugang zum Knorpel wird durch eine fortlaufende Naht verschlossen. Nach der Operation wird ein zirkulärer Kopfverband angelegt um die Ohren für ca. 10 Tage zu schützen.
Nach der Operation
Nach dem Eingriff muss der Patient zur Kontrolle und für den Verbandswechsel vorstellig werden. Bei diesem Termin wird auch der Schwellungszustand und die Durchblutungssituation der Ohren kontrolliert. Die Nähte werden ca. eine Woche nach der Operation entfernt. Danach muss der Patient für ca. 6 Wochen zu Schutz der Ohren nachts ein Stirnband tragen. In den ersten 4-6 Wochen sollte starke Hitzeeinwirkung, Sauna- oder Dampfbadbesuche oder Sonnenbaden vermieden werden, da dies zu Schwellungen und einer erhöhten Infektionsgefahr führen kann. Gleiches gilt für Ball- und Kontaktsportarten, da hier das Risiko besteht, dass das Ohr abknickt oder durch starken Druck verletzt wird.
Ohrmuschelrekonstruktion
Ohrmuschelrekonstruktion
bei Mikrotie oder Dysplasie
Bei fehlender Anlage einer Ohrmuschel oder einer Missbildung (Mikrotie bzw. Dysplasie), aber auch nach Unfällen, kann ein operativer Aufbau der Ohrmuschel (Rekonstruktion) mit körpereigenem Gewebe (Rippenknorpel) erfolgen. Da für einen Wiederaufbau des Ohres das Wachstum des gesunden Ohres weitestgehend abgeschlossen sein sollte und auch genügend Rippenknorpel vorhanden sein muss, werden diese Operationen ab einem Alter von 6 Jahren vorgenommen. Die psychosozialen Aspekte spielen bei der Wahl des Zeitpunkts der Operation wie beim Ohrenanlegen ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Vorteil durch das körpereigene Gewebe ist, dass es mit dem Körper mitwachsen kann. Zudem ist es resistenter gegenüber Verletzungen und es besteht kein Risiko für Infektionen, wie sie bei Fremdmaterialen auftreten können. Patienten mir Mikrotie leiden fast immer an einer Einschränkung der Hörfähigkeit. Soll im Rahmen eines plastisch-chirurgischen Wiederaufbaus der Ohrmuschel diese verbessert werden, muss dies in die Planung der Operation einbezogen werden.
Operative Behandlung
Im ersten Schritt wird mittels einer Schablone die Form des gesunden Ohres erfasst und für die Planung des zu rekonstruierenden Ohres verwendet. Der Rippenknorpel wird durch einen kurzen Schnitt am Brustkorb entnommen. Mit diesem wird ein möglichst naturgetreues, dreidimensionales Ohrgerüst erstellt. Danach erfolgt die Vorbereitung der Hautweichteiltasche, in die das rekonstuierte Knorpelgerüst eingebracht wird.
Der Ohrmuschelaufbau aus körpereigenem Material verläuft in 2 Hauptoperationen, wenn keine Hörverbesserung eingeplant ist. 3 Schritte sind erforderlich, wenn das Mittelohr geöffnet und sowohl Gehörgang als auch Trommelfell angelegt werden sollen.
Nach der Operation
Nach dem Eingriff muss der Patient zur Kontrolle und für den Verbandswechsel vorstellig werden. Bei diesem Termin wird auch der Schwellungszustand und die Durchblutungssituation der Ohren kontrolliert. Die Nähte werden ca. eine Woche nach der Operation entfernt. Danach muss der Patient für ca. 6 Wochen zu Schutz der Ohren nachts ein Stirnband tragen. In den ersten 4-6 Wochen sollte starke Hitzeeinwirkung, Sauna- oder Dampfbadbesuche oder Sonnenbaden vermieden werden, da dies zu Schwellungen und einer erhöhten Infektionsgefahr führen kann. Gleiches gilt für Ball- und Kontaktsportarten, da hier das Risiko besteht, dass das Ohr abknickt oder durch starken Druck verletzt wird.