Nasenrekonstruktion

Nasenrekonstruktionen sind meist nach Tumorerkrankungen, Fehlbildungen oder Unfällen erforderlich. Sie folgen dem Prinzip der plastisch-ästhetischen Chirurgie.

Dr Sebastian Haack Gesichtschirurgie Stuttgart

Nasenrekonstruktion

Nasenrekonstruktionen sind meist nach Tumorerkrankungen, Fehlbildungen oder Unfällen erforderlich. Sie folgen dem Prinzip der plastisch-ästhetischen Chirurgie.

Nasenrekonstruktion

Das Ziel der Nasenrekonstruktion ist, natürlich neben der Wiederherstellung der Nase und deren Funktion, auch das Erreichen eines ästhetisch ansprechenden Ergebnisses. Dies gilt auch für Patienten, die einen Totalverlust der Nase zu beklagen haben. Freie Nasenatmung und eine unauffällige Form der Nase werden gleichermaßen angestrebt.

Turmorerkrankungen der Nase

Tumorerkrankungen
der Nase

Basaliome

Basaliome gelten als „halbbösartige“ Hauttumore und werden oft unterschätzt. Werden sie nicht vollständig entfernt, kommt es zum erneuten Wachstum, was eine Rekonstruktion der Nase weiter erschwert. Deshalb ist es unbedingt notwendig durch Anwendung spezieller Verfahren, die Vollständige Entfernung des Tumors sicherzustellen.

Plattenepithelkarzinome

Plattenepithelkarzinome gehen nicht nur von der äußeren Nasenhaut aus, sondern entstehen auch im Innen der Nase. Das macht sie aufgrund der häufig späten Diagnose sehr gefährlich. Ein früh erkanntes Plattenepithelkarzinom kann mit Erhaltung von wichtigen Teilen der Nase entfernt werden. Zwar ist eine Teilrekonstruktion im Einzelfall sogar schwieriger, kann aber vom Patienten häufig besser bewältigt werden da weniger Operationsschritte und Ersatzmaterial benötigt wird.

Operationstechniken und Vorgehen

Operationstechniken
und Vorgehen

Bei einfachen Defekten kommen freie Hauttransplantate oder lokale Lappenplastiken zum Einsatz. Das Verschieben der Haut aus der Umgebung (lokale Lappenplastik) deckt den Defekt mit der ähnlichsten Haut ist aber durch die lokalen Gegebenheiten limitiert. Bei freien Hauttransplantaten an Nasenspitze und den Flügeln wird gerne Stirnhaut von der Haargrenze verwendet, die in Farbe und Hautdicke der Nasenhaut sehr ähnlich ist.

Als allschichtige Rekonstruktion bezeichnet man die Wiederherstellung bei Defekten aller fehlenden Schichten eines Nasenflügels oder der ganzen Nasenwand auf einer oder beiden Seiten (Haut, Knorpelgerüst, Innenauskleidung). Der korrekte Einsatz der heute bewährten plastisch chirurgischen Verfahren ist dabei von hoher Bedeutung.

Ohne eine gut durchblutete Innenauskleidung schrumpft ein aufgebauter Nasenflügel und blockiert die Atmung. Mit Schleimhautlappen aus der Nasenscheidewand oder mit freien Haut- oder Mundschleimhauttransplantaten können wir die Innenschicht wieder herstellen. Ebenso wichtig ist die neue Abstützung durch ein Knorpelgerüst, das aus Knorpel der Nasenscheidewand, Ohrknorpel oder aus Rippenknorpel geformt wird. Die Bedeckung der Nase mit neuer Haut nehmen wir meist mit einem Stirnhautlappen (gefäßgestielt) vor. Häufig kann durch Einschlagen der Stirnhaut auch die Innenauskleidung rekonstruiert werden. Jedes Material und jede Entnahmestelle hat Vor- und Nachteile, deren wesentliche Begleitprobleme wir mit Ihnen besprechen werden.

Die Totalrekonstruktion bei vollständigem Verlust der Nase erfordert ein Vorgehen in mehreren Schritten und dauert insgesamt ca. 6 Monate. Zunächst wird ein gefäßgestielter Lappen vom Unterarm an die Nase verpflanzt um die Innenauskleidung wieder herzustellen. In derselben Sitzung wird ein Expander unter die Stirnhaut gesetzt. Nun vergehen 2-3 Monate. In dieser Zeit wird der Expander aufgefüllt und dehnt somit die Stirnhaut. Gleichzeitig heilt der verpflanzte Unterarmlappen ein um später eine stabile Innenauskleidung darzustellen. Im nächsten Schritt Rippenknorpel entnommen und ein stabiles Gerüst hergestellt. Nach Entnahme des Expanders wird die Haut der Stirn an einem Gefäßgestielt auf die Nase verpflanzt und rekonstruiert somit die äußere Nasenhaut. Dann erfolgen noch 2-3 kleinere Operationen in 3 bis 6 Wochen Abständen um eine komplette Nase mit körpereigenem Gewebe wieder aufgebaut zu haben.